Das Faszinierende an der Myrte ist, dass man immer wieder Neues entdecken kann, so z.B., dass das Wachstum der Blätter den Gesetzen der Mathematik, speziell dem Goldenen Schnitt, unterworfen ist.
Der Goldene Schnitt, auch göttliche Teilung genannt, ist ein Zahlenverhältnis in der Mathematik, welches folgendermaßen definiert ist:
Das Verhältnis zwischen den beiden Zahlen a und b wird Goldene Zahl genannt, mit dem griechischen Großbuchstaben (Phi) bezeichnet und hat den Zahlenwert:
Streckenverhältnisse und Teilungen mit diesem Wert werden in der Kunst (Mona Lisa, Albrecht Dürers Selbstbildnis, ...) und der Architektur (Leipziger Rathaus, Parthenon-Tempel in Athen, Grundriss von Bad Arolsen, ...) als besonders ästhetisch angesehen.
Während alle diese Abmessungen an Bildern, Skulpturen und Bauwerken vom Menschen geschaffen sind, tritt der Goldene Schnitt erstaunlicherweise auch in der Natur auf. Dort handelt es sich meist um das Wachstum von Blättern, Blütenteilen oder Zapfenschuppen, die im sogenannten Goldenen Winkel (Psi) angeordnet sind, welcher den folgenden Wert hat:
Diese Anordnung von vertikal benachbarten Blättern im Winkel von etwa 137,5° findet sich auch bei einigen Myrtengewächsen wieder. Die genauen Ursachen der Wachstumssteuerung sind noch nicht endgültig geklärt. Die Bedeutung für die Pflanzen besteht anscheinend darin, dass sie das Sonnenlicht optimal ausnutzen können, da sich die Blätter bei dieser Anordnung nicht gegenseitig beschatten.
Anordnung vertikal benachbarter Blätter
im Winkel von ca. 137,5° bei Myrtus communis …
… und bei Austromyrtus dulcis.
Weiterführende Informationen zum Goldenen Schnitt finden Sie u.a. auf Wikipedia.