Diese Gestaltungsform orientiert sich an umgestürzten Bäumen, deren Wurzeln noch genügend im Erdreich verblieben sind, so dass die einzelnen Äste weiterwachsen und im Laufe der Zeit Stämme bilden. Dadurch wird aus dem ehemaligen Einzelbaum eine kleine Baumgruppe.
Um diese Form zu gestalten, wählt man eine gut verzweigte Jungpflanze (Bild 1), bei der man alle Äste auf einer Seite direkt am Stamm entfernt (Bild 2). Danach wird der Baum auf die Seite gelegt und die Spitze nach oben gebogen (Bild 3). Die Anzahl der verbliebenen Äste sollte ungerade sein. Anschließend wird der Stamm an der Unterseite an mehreren Stellen eingekerbt. Alle Kerben und die Schnittstellen der Äste werden mit Bewurzelungshormon behandelt und in feuchtes Sphagnum-Moos gepackt. Nachdem der Wurzelballen an der jetzigen Oberseite etwas eingekürzt wurde, kann der Baum so in eine Schale gepflanzt werden, dass der gesamte Stamm einige Zentimeter mit Erde bedeckt ist (Bild 4). Wenn sich nach einigen Monaten an den Schnittstellen neue Wurzeln gebildet haben, kann der Stamm vorsichtig freigelegt werden. Später, wenn man den Baum in eine flachere Schale umtopft, wird der alte Wurzelballen weiter reduziert.
Im Sommer 2003 begann ich, eine Myrtenpflanze wie oben beschrieben zur Floßform umzugestalten. Von den Anfängen existieren leider keine Bilder. Das erste Foto zeigt die Pflanze im September 2006, kurz nachdem sie erstmalig umgetopft und in eine flache Bonsaischale gesetzt wurde.
18.09.2006
10.04.2011 - vor dem Formschnitt
10.04.2011 - nach dem Formschnitt (Höhe: 27 cm)
29.11.2011
12.05.2012
12.05.2012
12.05.2012
05.06.2012
Nachdem im Laufe des Winters 2013/14 immer mehr Zweige an den beiden inneren Stämmen abgestorben waren, wurde ein Entfernen dieser unumgänglich. Dadurch wirkt die Baumgruppe nun wesentlich lockerer. Die verbliebenen Stämme werden diese Lücke durch das Breitenwachstum ihrer Äste in Zukunft etwas verkleinern aber nie ganz schließen.