Das Holz abgesägter Äste meines Eucalyptus gunnii 'Azura' finde ich zu schade zum Entsorgen oder Verheizen. Deshalb habe ich beschlossen, daraus noch etwas Sinnvolles zu bauen und zwar ein Schneidebrett für die Küche.
Ausgangsmaterial ist ein Ast, der ca. ein halbes Jahr Zeit zum Trocknen hatte. Dieser wird zunächst in 2,5 cm dicke Scheiben zersägt. Diese müssen dann noch eine Weile weiter trocknen, bis sie verarbeitet werden können. Durch das Vortrocknen soll verhindert werden, dass die Scheiben reißen.
Video auf meinem Youtube-Kanal
Der Ast vor dem Zersägen.
Zersägen des Astes.
Die fertig getrockneten Scheiben haben, wie erhofft, kaum Risse gebildet.
Lediglich bei einigen wenigen Scheiben haben sich keinere Löcher gebildet,
allerdings nur am Rand, der im nächsten Schritt sowieso weggesägt wird.
Die Scheiben wurden in quaderförmige Klötzchen zersägt.
Das Holz hat sich als extrem hart herausgestellt, was einerseits die Bearbeitung erschwert,
andererseits aber die Haltbarkeit erhöht.
Die Holzdichte beträgt 0,59 g/cm³, bei einer Restfeuchte von 13 %.
Aufgrund der unterschiedlichen Größe der Scheiben entstanden auch unterschiedlich große Klötzchen.
Diese werden nach dem abgebildeten Plan zusammengeleimt - zunächst in einzelnen Reihen.
Anschließend werden die Reihen zusammengeleimt. Durch die Anordnung der Quader als sogenanntes Hirn- oder Stirnholz wird ebenfalls die Haltbarkeit erhöht. Das Messer dringt beim Schneiden nur zwische die Holzfasern ein. Diese können sich danach wieder verschließen und werden nicht zertrennt, wie es bei quer verlaufenden Fasern der Fall ist.
Bei der letzten Reihe habe ich eine andere Methode ausprobiert.
Die Scheiben wurden zunächst nur an zwei Seiten geschnitten, und dann zusammengeleimt.
Anschließend soll dann der gesamte Steifen auf Breite gesägt werden.
Die Methode hat gut funktioniert, die Seitenflächen mussten weniger nachbearbeitet werden.
Hier das fertig zusammengeleimte Brett vor dem Schleifen.
Schleifen des Brettes - Schritt 1 (grob).
Schleifen des Brettes - Schritt 2 (fein).
Oberflächenversiegelung mit Leinöl.
(WICHTIGER HINWEIS: Leinöl reagiert mit dem Sauerstoff der Luft, dabei entwickelt sich Wärme. Das kann so weit gehen, dass sich mit Leinöl getränkte Lappen selbst entzünden und in Brand geraten. Deshalb die Lappen nach der Benutzung auf einer nicht brennbaren Unterlage ausbreiten und im Freien trocknen lassen. Anschließend in nicht brennbaren, luftdichten Behältern entsorgen.)
Durch das Erwärmen wird das Öl dünnflüssiger und dringt tiefer ein.
Für die Versiegelung wird Bienenwachs in Leinöl geschmolzen.
Das Öl-Wachs-Gemisch wird aufgetragen.
Ankleben der Füße.
Das fertige Schneidebrett.
Das Brett in Benutzung.